Die Schweiz - Elm und Umgebung

Die Schweiz ist als kleines Land zwischen Frankreich, Österreich, Deutschland Italien und Lichtenstein eingebettet. In der Schweiz laufen die Uhren noch ein wenig anders als im hektischen Deutschland. Das Dorf Elm liegt im Kanton Glarus in der Schweiz. Dort führt mein Bruder mit seiner Frau das berühmte Gasthaus Sonne, so daß ich ab und an mal vorbeischaue und mir Elm und seine schöne Umgebung ansehe.

Das Dorf Elm im Herbst.

Das Dorf Elm ist am Ende des Sernftals, dem Kleintal, gelegen. Die Elmer müssen ganz schön um das wirtschaftliche Überleben kämpfen, da die großen Touristenströme an Ihnen vorbeiziehn. So haben Sie die Armee ins Tal geholt, die am äußeren Ende einen Schießplatz hat. Wie in der Schweiz so üblich, geht es aber auch bei der Armee recht gemütlich zu. So sind mir schon mal Soldaten begegnet, die wie ein Haufen Jugendlicher aussahen. Auffällig war nur, das der ein oder andere einen Spaten mit sich schleppte und ab und zu ein Armeekleidungsstück auftauchte. Die Tarnung als Jugendliche war somit nicht ganz perfekt.

Elm ist in der ganzen Schweiz bekannt. Zum einen gibt es die Elmer Citro, ein Limonadengetränk mit Zitronengeschmack. Es wird in einer kleinen Fabrik in Elm produziert. Zum anderen kommt eine der beliebtesten Skiläuferinnen der Schweiz - Vreni Schneider - aus Elm. Seitdem Sie aus dem Rennsport ausgeschieden ist, finden in Elm nicht mehr so häufig Straßenfeste statt. Bei jedem Ihrer großen Siege war sonst die ganze Dorfbevölkerung zum feiern auf der Straße.

Die Sonne scheint durch das Martinsloch

Die Berge rund um Elm sind Teil des ältesten Wildschutzgebietes der Schweiz. Auf dem Freiberg Kärpf darf nicht gejagt werden. Jäger behaupten, daß alle Tiere zu Beginn der Jagdsaison auf die linke Talseite, den Freiberg ziehen. Dort zeigen Sie sich ungeniert, wohl wissend, daß Ihnen niemand ans Fell darf.

Die erste Hütte des Schweizer Alpenvereins ist am Fuße des Tödi, in den Glarner Alpen errichtet worden. Heute laden einige Berghütten zum Wandern ein. Noch habe ich es nicht geschafft, in den Bergen eine längere Wanderung von Berghütte zu Berghütte zu machen. Ich stelle mir das aber wunderbar vor. Die Wege sind gut zu laufen, es ist nicht überfüllt, und man kann einige Tage in den Bergen bleiben, ohne ins Tal zurück zu müssen.


Norwegen - das kalte und wilde Land

Norwegen ist ein wunderschönes Land der Berge. Wenn man sich ein wenig mit dem Klima abfinden kann, dann ist es ein kleines Paradies.

Die Nationalparks

Besonders sind die Nationalparks ins Norwegen. Ich habe nur drei der bekannten Nationalparks kennengelernt.

Die Hardangervidda ist eine Hochebene, die sich über ein riesiges Gebiet in Mittelnorwegen erstreckt. Sie ist karg, von einigen Flüssen durchzogen, und kalt, so daß auch im Sommer an einigen Stellen noch Schnee liegen bleibt. Durch die Hardangervidda führt die Bergenbahn, eine eingleisige, landschaftlich reizvolle Bahnstrecke. An dieser Bahnstrecke liegt Finse, ein kleiner Ort mitten in der Hardangervidda. Von dort kann man wunderbar mit Bergwanderungen beginnen. So führen Wanderwege sowohl weiter in die Hardangervidda als auch an die nahe gelegenen Fjorde.

Finse, ein kleiner Ort im Nationalpark  Hardangervidda

Ach ja, die Wanderwege. Sie haben nichts mit denen in Schottland oder der Schweiz zu tun. Meist sind sie nicht ausgetretene, breit angelegte Wege, sondern eher kleine, versteckte Pfade. Sie gleichen einem Wildpfad und sind nur gelegentlich mit einem T gekennzeichnet. Das T kommt, so weit ich weiß, vom DNT - Den Norsk Tourist Ferbundning - dem Wanderverein in Norwegen. Er betreibt auch die vielen Berghütten, die im Abstand eines (ausgiebigen) Wandertags über die Landschaft verteilt sind. So ist es immer nötig, Karten im kleinen Maßstab sowie einen Kompass dabeizuhaben und auch damit umgehen zu können.

Dann macht das Wandern richtig Spaß. So geht es über eine weite Ebene mit vielen kleinen Bächen. Verläßt man die karge, abweisende Landschaft der Hardangervidda und kommt wieder ins Tal, so erlebt man plötzlich all die Bäume und Pflanzen neu. Sie sind nicht mehr so selbstverständlich da, wie sie es vorher gewesen sind.

Blick auf die Visa/Jotunheimen.

Das Jotunheimen hat eine ganz andere, großartige und beeindruckende Kulisse. Hohe, steil aufragende Berge bieten immer wieder neue Ein- und Ausblicke. Hochmoore wechseln sich mit kleinen Birkenwäldern ab. Karge, tief eingeschnittene Täler lassen jeden Schritt zu einem Erlebnis werden. So ist das Jotunheimen einer der großartigsten Nationalparks in Norwegen.

Steinwüste im Rondane Nationalpark

Der Rondane Nationalpark ähnelt dagegen im Sommer eher einer Mondlandschaft. Runde weich gefomte Bergkuppen, die nur von wenigen, sich duckenden Pflanzen bewachsen sind, lassen das Gefühl aufkommen, man befinde sich auf der riesigen Schutthalde eines Bergwerks. Im Winter dagegen wird die Landschaft lieblich und lädt zu langen Skiwanderungen ein.

Die Lofoten

Die Lofoten sind eine langgezogene Inselgruppe im Norden Norwegens. Sie liegen so etwa 300 km über dem Polarkreis. So sind die Tage im Sommer und die Nächte im Winter lang.

Wir haben uns die Lofoten kurz nach Mitsommer angesehen. Dann geht die Sonne gar nicht mehr unter und es herrscht dort ein vergleichsweise quirliges Leben. Wenn die Sonne scheint, dann scheint sie auch richtig. Das Gefühl noch Nachts eine Art ewigen Sonnenuntergang zu erleben ist großartig. Als Fan von kitschigen Sonnenuntergängen konnte ich mich nicht sattsehen an den Farben der Landschaft.

Nusfjord- ein kleiner und malerischer Fischerort

Um die Lofoten zu genießen, muß man kein Norwegenfan sein. Die direkt aus dem Meer aufragenden Berge sind einfach großartig. Dann gibt es eine ganze Reihe von kleinen Fischerdörfern, die zu Spaziergängen einladen. In diesen Dörfern gibt es viel mehr Häuser als Bewohner. Warum also die vielen Häuser? Anfang eines jeden Jahres leben die Lofoten auf. Die Fischfangsaison beginnt und aus ganz Norwegen machen sich Menschen auf, um mit dem Dorschfang ihr Geld zu verdienen. Die Hütten sind voll belegt und alles dreht sich nur noch um den Fisch. Dieser wird gefangen, an der Luft getrocknet und anschließend als Trockenfisch nach Italien verschifft. So verdienen die Lofotfischer einen Teil ihres Jahresgehalts in drei kurzen Monaten. Dann kehrt wieder Ruhe ein, bis die Touristen kommen. Im Herbst ist dann noch einmal eine fischreiche Zeit. Dann wird dem Hering nachgestellt. Mittlerweile soll der Heringsfang diesem so armen Landesteil mehr Geld einbringen, als der Dorsch. Doch mit dem Trockenfisch kann ein Hering wohl nicht mithalten.

torkefisk - der Trockenfisch.

Wir sahen von dem ganzen Fischfang nichts. Die Trockengestelle waren verwaist und nur ein paar Fischköpfe hingen noch einsam auf einem Gestell. Die Fischerboote dümpelten friedlich im Hafen oder fuhren ab und zu ein und aus. Doch im Trockenfischmuseum in Å wurden wir ob des kurzen Zaubers aufgeklärt. Dort in Å dient der ganze Ort als Museum. Es gibt eine Lebertrandampferei, eine Schmiede, ein Schiffahrtsmuseum und wie gesagt das Trockenfischmuseum. In einer Jugendherberge und vielen Hütten kann man übernachten und somit ein klein wenig Teil des Museums werden.

Wir hatten uns mit Freunden in Digermulen, einem kleinen Dorf auf den Lofoten eine Hütte gemietet. Digermulen liegt auf den Lofoten? Ja doch. Die Lofoten sind eher ein Regierungsbezirk als eine Inselgruppe. So teilt sich der Bezirk Vesterålen und die Lofoten eine Insel, Hinn&oring;ya. Und auf dem zu den Lofoten gehörenden Zipfel liegt Digermulen.

Ausstellungsstücke im Torkefiskmuseum in AA.

Digermulen hat keine aufregenden Attraktionen zu bieten. Es besteht aus einige wenigen Häusern, einer Kirche, einem kleinen Friedhof und dem Kaufmannsladen. Trotzdem ist es ein netter Ort. Schön sind die Wanderwege zum Digermulenkollen. Diese haben schon Kaiser Willem den 2. so begeistert, daß er ein zweites Mal nach Digermulen kam, worauf die Bevölkerung besonders stolz ist. Zum anderen ist es noch ruhiger als der Rest der Lofoten, so daß man die Natur auch genießen kann. Außerdem fährt jeden Morgen und Abend die Hurtigrute durch den Raftsund, an dem Digermulen liegt, so daß man auch keine Uhr mitzunehmen braucht.

Digermulen im Regen.

Direkt neben Digermulen liegt auf der anderen Seite des Raftsunds ein geschichtsträchtiger Ort. Hier fand 1890 die Schlacht am Trollfjord statt. Jetzt werden Sie an Kanonendonner und Pulverdampf denken, doch diese Schlacht wurde mit Rudern und Fäusten ausgetragen. Die Dampfschiffe machten den kleinen Fischern in den Jahren vor der Schlacht am Trollfjord immer mehr Konkurrenz. Die Fischer ruderten zu dieser Zeit mit ihren wenige Metern langen und mit etwa 5 bis 10 Fischern besetzten Booten aufs Meer hinaus, um dem Fisch nachzustellen. Und das auch bei hoher See und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Doch auf einmal wurden Dampfboote eingesetzt und mit ihnen große Schleppnetze, die viel mehr Fisch fangen konnten, als ein Ruderboot überhaupt fassen kann. Im Jahre 1890 spitzte sich die Lage zu. Nach einem schlechten Saisonbeginn wurde endlich Fisch gesichtet. Doch der ganze Fischschwarm war in den Trollfjord unter eine Eisdecke geschwommen. Einige Dampfboote waren zuerst am Fisch. Doch sie konnten nichts unternehmen, da die Eisdecke den Trollfjord versperrte. So riegelten die Dampfer den nur 100 m breiten Trollfjord ab. Dann boten Sie den Ruderern an, die Eisdecke zu zerbrechen, wenn - ja wenn jedes Schiff einen hohen Lohn zahlen würde. Doch da geschah das Wunder. Das Eis brach plötzlich auf, die Dampfer waren nicht mehr nötig. Erzürnt über die den Fjord blockierenden Dampfboote stürmten die Fischer diese und erkämpften sich den Zugang zum Fjord.

Blick auf die Siedlung Valen auf Hinoeya.



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